Zielgruppen

Die Frauenhelpline ist eine telefonische Beratungseinrichtung für alle Opfer von familiärer Gewalt, bzw. von Gewalt in Beziehungen. Frauen/Migrantinnen und deren Kinder machen dabei erfahrungsgemäß den Großteil der Betroffenen aus. Sie sind daher die primäre Zielgruppe der Einrichtung, wenngleich alle hilfesuchenden AnruferInnen mit ihren Anliegen ernst genommen und beraten werden.

Die primären Zielgruppen sind

  1. Frauen/Migrantinnen, die von allen Formen der Gewalt (physischer, psychischer, sexueller, struktureller und ökonomischer) betroffen oder bedroht sind, und deren Kinder,
  2. Frauen/Migrantinnen in Beziehungs- und Lebenskrisen,
  3. Frauen/Migrantinnen, die von Stalking und Zwangsheirat betroffen sind.

Viele Frauen/Migrantinnen können ihre oft tagtäglich erlebten Gewalterfahrungen nicht als Gewalt erkennen oder für sich benennen. Gründe dafür können Scham und Schuldgefühle oder auch Angst vor Stigmatisierung sein.
Oft beginnen Gespräche bzw. Anrufe mit den Worten: Ich weiß nicht, ob ich bei Ihnen richtig bin, aber ... Im Laufe des Gesprächs stellt sich dann heraus, dass es sich möglicherweise nicht um körperliche jedoch um vielfältige andere Formen von Gewalt (wie totale Kontrolle, Isolation von FreundInnen und Familie, materielle, physische oder psychische Ausbeutung etc.) handelt.

Eine der Folgen von Gewalt gegen Frauen/Migrantinnen innerhalb von Familie und/oder Partnerschaft ist die Mit- oder direkte Betroffenheit von Kindern und Jugendlichen im familiären System. Auch diesen bieten wir durch eine erste telefonische Krisenberatung Rat und Hilfe an.

Eine weitere Zielgruppe sind Frauen/Migrantinnen, die von Stalking betroffen sind. Stalking ist der englische Ausdruck für Psychoterror. Stalking kommt im Zusammenhang mit Gewalt in der Familie häufig vor, insbesondere in Zeiten der Trennung und Scheidung. Frauen/Migrantinnen werden vom Partner oder Ex-Partner verfolgt und bedroht - auch dann noch, wenn sie nicht mehr in der gemeinsamen Wohnung leben.

Die Frauenhelpline steht auch Mädchen und jungen Frauen offen, die gegen ihren Willen verheiratet wurden oder werden sollen. Von Zwangsheirat sind minderjährige Mädchen und junge Frauen (aber auch Burschen) mit österreichischer Staatsbürgerschaft betroffen, die in zweiter oder dritter Generation in Österreich aufgewachsen sind. Zwangsverheiratung ist ebenfalls eine Form von familiärer Gewalt und die Betroffenen benötigen umfassende Hilfe und Unterstützung.

Auch Mitarbeiterinnen von sozialen Institutionen, die in ihrer Arbeit mit dem Thema Gewalt konfrontiert sind, wie z.B. Exekutive, Gerichte, Schulen, Spitäler und sozialen Hilfseinrichtungen, sowie Personen aus dem Umfeld der Betroffenen (Verwandte, Bekannte, NachbarInnen, ArbeitskollegInnen etc..) bietet die Frauenhelpline Information und Beratung an.

Eine weitere wichtige Aufgabe der Frauenhelpline ist es, Medien sowie administrativ bzw. politisch tätige Personen mit den nötigen Informationen zu Männergewalt und deren Auswirkungen auf alle anderen Familienangehörigen zu versorgen.

Zusätzlich zur telefonischen Beratung werden auf Anfrage per E-Mail Informationen zum Thema Gewalt gegen Frauen weitergegeben.

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